Die zwölf Geschworenen

Die Macht des Zweifels

„Also Hände hoch, ist doch klar wie’s ausgeht!“

Für die meisten der zwölf Geschworenen ist der Fall eindeutig: Der junge Mann hat seinen Vater erstochen, kein Zweifel! Alle Hinweise und Zeugenaussagen deuten darauf hin; einem einstimmigen Schuldspruch — und damit dem elektrischen Stuhl — steht nichts im Wege. Doch eine Gegenstimme verhindert eine schnelle Verurteilung und löst eine erbitterte Diskussion aus, in der es bald um viel mehr geht als das Schicksal des Angeklagten…

 

Foto: David Elgnowski

Sidney Lumet verfilmte „Die zwölf Geschworenen“ mit Henry Fonda in der Hauptrolle und machte das Werk damit international bekannt. Unter der Regie von Lina Johanna Meiners holt das Theater im OP Reginald Roses Klassiker vom staubigen Konferenztisch in einen neuen offenen Raum. Zur Zusammenarbeit gezwungen verhandeln hier zwölf völlig unterschiedliche Charaktere, alle von ihren eigenen Hintergründen und Erfahrungen geprägt. Emotionen prallen ungebremst aufeinander, die Grenze zwischen sachlichen Argumenten und persönlichen Vorurteilen verschwimmt, und immer wieder stehen dabei Zweifel im Raum — Zweifel an Schuld, am System oder sogar am eigenen Verstand.

Inszenierung

Lina Johanna Meiners

Spieldauer 2,5 Stunden, eine Pause